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Bericht Mai 20

Bildungspolitische Geschäfte im kantonalen Parlament – Bericht von Kerstin Wenk

Der Grosse Rat tagte erneut in der Messe, natürlich um die BAG-Richtlinien einhalten zu können. Eine Besonderheit war, dass am Donnerstag der Landrat ebenfalls in der Messe tagte. Wegen verschiedener gewichtiger Geschäfte – nicht nur der Corona-Rettungspakete – wurden die meisten der anstehenden Bildungsthemen auf die Juni-Sitzung vertagt.

Besprochen wurden die Berichte der Petitionskommission zu den Petitionen «Bildungswahl für alle statt für wenige» und «Bildung zu Hause ermöglichen». Beide Petitionen wurden beinahe einstimmig als erledigt erklärt. Mehr zu diskutieren gab die Petition «Kein Parkhaus unter dem Tschudi-Park». SP und Bündnis wollten diese zur Beantwortung an den Regierungsrat überweisen, während die bürgerlichen Parteien meinten, dass sie mit der jetzigen Beantwortung erledigt sei. Hauptstreitpunkt waren die für das Kinderspital notwendigen Notfallparkplätze: Braucht es dafür ein weiteres Parkhaus oder lässt sich das Problem auch anders lösen? Die bürgerliche Mehrheit gewann die Abstimmung mit 46 Nein, 2 Enthaltungen und 44 Ja, womit die Petition erledigt war.

Sibylle Benz (SP) reichte eine Interpellation betreffend des digitalen Schulunterrichts ein. Der «coronabedingte» Fernunterricht zeige die Notwendigkeit des digitalen Kommunizierens zwischen Lehrkräften und Lernenden auf und verschaffe der Digitalisierung in den Schulen einen «positiven Schub». Allerdings gehörten zum digitalen Unterricht eine auf diese Unterrichtsform ausgerichtete Didaktik und Methodik. Schliesslich sei digitaler Unterricht weit mehr als Frontalunterricht online. Auch sei der Arbeitsaufwand für den digitalen Unterricht enorm, was kaum wahrgenommen werde. In der Interpellation wurde gefragt, ob die online-Kommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden für alle Schulstandorte einer Schulstufe einheitlich gehandhabt werde und wie die zuständigen ED-Fachstellen des ED die Lehrpersonen informiert hätten. Auch gefragt wurde, ob den Lehrkräften Arbeitszeit zur Verfügung gestellt werde, um den erhöhten Arbeitsaufwand zu bewältigen und wie gesammelten Erfahrungen in die Weiterentwicklung des digitalen Unterrichts einfliessen würden. Regierungsrat Conradin Cramer beantwortet die Interpellation mündlich. Die Abteilung ICT Medien habe allen Lehrpersonen und Schulleitungen in den letzten Wochen sieben Info-Schreiben zugestellt, welche auf dem Bildungsserver jederzeit abrufbar seien. Der Aufwand der Lehrpersonen unterscheide sich je nach Schulstufe und Schulfach sehr: Eine zusätzliche Entschädigung sei daher nicht vorgesehen. Eine zentrale Evaluation des Fernunterrichts werde aktuell geprüft. Die Erfahrungen würden in die Weiterbildungskonzepte für die Lehrpersonen der Volksschulen, sowie der Mittelschulen im Rahmen der Umsetzung der Ratschläge zur Digitalisierung der Volksschule und zum Ausbau der Informatikinfrastruktur der Sekundarstufe II einfliessen.